Operation Crossbow – und die Auswirkungen auf Peenemünde
19. November 2013 – 2014
Im Historisch-Technischen Museum Peenemünde wird am 19. November 2013 die Sonderausstellung „Operation Crossbow – und die Auswirkungen auf Peenemünde“ eröffnet. „Operation Crossbow“ war im Zweiten Weltkrieg die Bezeichnung für die europaweiten Aktivitäten der Alliierten zur Aufklärung und Bekämpfung der deutschen Geheimwaffen.
Die neue Ausstellung dokumentiert die Entstehung der Peenemünder Versuchsanstalten und ausgehend von der allgemeinen Kriegssituation der Jahre 1943/44 und den Hintergründen der Geheimwaffen-Entwicklung, die Gegenaktionen der Alliierten und deren Unterstützung durch die vielen Widerstandsgruppen in den von Deutschland besetzten Ländern. Diese richteten sich gegen die Forschung und Entwicklung dieser Waffen, ihre Produktion sowie die Transportwege und die Abschussbasen. So werden in der Ausstellung auch die Luftangriffe der Royal Air Force und der US Army Air Force auf die Peenemünder Versuchsanstalten thematisiert, wo unter höchster Geheimhaltung u.a. die Rakete A4 / „V2“ und die Flugbombe Fi103 / „V1″entwickelt bzw. getestet wurden. Neben einer Darstellung der verschiedenen Bereiche und Lebenswelten des Forschungszentrums werden anhand von zahlreichen Unterlagen und Zeitzeugenberichten die historischen Fakten zu den Luftangriffen aufgezeigt. Dabei werden auch bisher unveröffentlichte Details, Fotos und Archivmaterialien erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Ein Teil der Ausstellung widmet sich dabei auch den Opfern und Konsequenzen der V-Waffen-Entwicklung und der Angriffe auf Peenemünde. So wurde die dort gestartete Serienproduktion der „V2“ bereits nach dem ersten Luftangriff eingestellt. Eine neue unterirdische Fabrik für die Raketenproduktion wurde ab Ende August 1943 bei Nordhausen in Thüringen unter Einsatz von KZ-Häftlingen errichtet. Die Produktion der „V2“ begann dort im Januar 1944. In dem eigens errichteten KZ Mittelbau- Dora forderten die unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen, Krankheiten, Hunger und der Terror der SS Wachmannschaften rund 10.000 Todesopfer. Viele dieser Häftlinge waren bereits zuvor in Peenemünde zur Produktion der Raketen eingesetzt worden.