Geblieben sind in Peenemünde die Ruinen 

der militärischen Vergangenheit, die von der Natur zurückerobert werden. Die 25 km² große Gemarkung Peenemünde birgt eine Vielzahl von Boden- und Baudenkmalen vom 17. bis zum 20. Jahrhundert. Den Schwerpunkt bilden die Ruinen der Peenemünder Versuchsanstalten, die heute als eines der größten Flächendenkmale in der Bundesrepublik Deutschland angesehen werden können. Große Teile des Areals gelten jedoch heute noch als munitionsbelastet und sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Die „Denkmal-Landschaft“ ist ein Rundweg 

von 25 km Länge mit derzeit 23 Stationen. Unter Aussparung sensibler Bereiche werden Besucher zu den historisch interessantesten Punkten geführt. An jeder Station befindet sich ein Schild mit weiteren Informationen. Ausgehend vom Historisch-Technischen Museum Peenemünde ermöglicht der individuelle Rundgang dem Besucher aber auch, den ökologischen und symbolischen Wert dieser Landschaft zu erfahren, denn sie lädt dazu ein, über das Verhältnis von Mensch, Natur und Technik nachzudenken.

Die erste Station der Denkmal-Landschaft Peenemünde ist die Bunkerwarte des Peenemünder Kraftwerkes, die seit dem Jahr 2004 auch als Eingangsbereich des Historisch-Technischen Museums genutzt wird. Das Gebäude wurde zusammen mit dem Kraftwerk errichtet. Mit den bis zu 2 Meter starken Wänden und Decken aus Stahlbeton diente der Hochbunker dem Kraftwerkspersonal während des Krieges als Luftschutzeinrichtung, beherbergte aber auch die Schaltwarte des Kraftwerkes. Von hier aus wurden fast alle Abläufe des Kraftwerkes ferngesteuert. In den 50er Jahren verlor die Bunkerwarte jedoch ihre Bedeutung, da die Schaltwarte in das Kraftwerksgebäude verlagert wurde.

Ende 1939 wurde mit Planung und Bau des Kraftwerks am Peenemünder Hafen durch die Kraftwerksbauabteilung der Siemens-Schuckert AG begonnen; bis 1943 wurde es sukzessive in Dienst genommen. Das mit schlesischer Steinkohle betriebene Kraftwerk war auf eine Leistung von 33 Megawatt Leistung ausgelegt, diese sollte durch einen zweiten, symmetrisch hinzugefügten Block verdoppelt werden. Dieser zweite Block wurde jedoch nie gebaut. In seiner Bauweise und Gestaltung – mit den kubischen Formen und dem dunklen Klinker der Fassaden – steht das Kraftwerk in der Nachfolge der großen Kraftwerksbauten seit den 1920er-Jahren, etwa den Bauten Werner Issels. Diese letztlich dem „Neuen Bauen“ zuzuordnende mit Monumentalität gepaarte Sachlichkeit prägte insgesamt das Erscheinungsbild der militärisch-industriellen Bauwerke in Peenemünde.


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Der Standort des Kraftwerks direkt am Peenestrom war gezielt gewählt; durch den vorangegangenen Bau der Hafenanlage war nach der Baustoffanlieferung insbesondere die effiziente Kohlezufuhr über eine Förderbahn direkt von den im Hafen anlegenden Schiffen gewährleistet. Daneben machte noch ein weiterer Aspekt diesen Standort besonders attraktiv, da das Kühlwasser direkt aus dem Peenestrom entnommen und das erwärmte Wasser aus dem Kraftwerk anschließend zum Hafenrand wieder zurück geleitet werden konnte. Auf diese Weise wurde die Hafeneinfahrt im Winter eisfrei gehalten. Die Anlage war zur Erbauungszeit eines der modernsten Kohlekraftwerke in Deutschland. An Bau und Ausstattung waren viele, mitunter heute noch namhafte Firmen beteiligt.

Architektonisch stellt sich das ehemalige Kraftwerk heute als ein Bau in einem guten, sanierten Zustand dar, der trotz eines Erweiterungsbaus aus DDR-Zeiten die typischen Charaktermerkmale der NS-Architektur sehr gut veranschaulicht. Neben ihrer Modernität in Form und Funktion sowie der zentralen Bedeutung, die der Anlage für die Energieversorgung der Peenemünder Einrichtungen zukam, wird ihre besondere Rolle durch die Tatsache unterstrichen, dass das Kraftwerk, die zugehörigen Förderanlagen und die Bunkerwarte sowie auch die Hafenanlagen als Gesamtkomplex praktisch vollständig erhalten geblieben sind.

Vom Mai 1991 bis zum Dezember 2000 war in der Bunkerwarte die Ausstellung des Historisch-Technischen Informationszentrums Peenemünde untergebracht. Heute befindet sich hier der Kassenbereich des Museums und der Museums-Shop.

Die "Peenemünde Denkmal-Landschaft" App

Ab sofort können Sie unsere kostenlose App „Peenemünde Denkmal-Landschaft“ nutzen. Die App dient als interaktiver Multimedia-Guide und bietet mit vielen historischen Fotos, Filmaufnahmen, Dokumenten und Zeitzeugenberichten spannende Einblicke und Hintergrundinformationen. Die integrierte Kartenansicht mit Navigationsfunktion hilft beim Auffinden der Stationen und beinhaltet verschiedene Tourenvorschlägen. Zum besseren Verständnis empfehlen wir Ihnen zunächst den Besuch des Museums. Begeben Sie sich auf eine Zeitreise am authentischen Ort.