Juri Gagarin – 50 Jahre bemannte Raumfahrt
12. April 2011 – 11. September 2011
Am 12. April 1961 gelangte Juri Gagarin mit dem Raumschiff „Wostok 1“ als erster Mensch in den Weltraum.
Dies war, nach dem sogenannten Sputnikschock im Oktober 1957, bereits der zweite Prestigeerfolg der Sowjetunion. Im Kalten Krieg wiesen die jeweiligen Blöcke der Weltraumfahrt eine immer höhere politische Bedeutung zu. Daher war es fast zwangsläufig, dass der US-Präsident Kennedy in direkter Reaktion auf Gagarins Flug nur wenige Wochen später die amerikanische Nation aufforderte, dass bis zum Ablauf des Jahrzehnts ein Mensch (gemeint war natürlich ein US-Amerikaner) auf den Mond und sicher wieder zurück gebracht werden solle.
Im Rahmen dieses Wettlaufes zwischen Ost und West kam der Weltraumfahrt als Propagandainstrument ein immer höherer Stellenwert zu. Informationen wurden nach genauester Abwägung an die Öffentlichkeit weiter gegeben oder verändert. In diesem Klima avancierte Juri Gagarin zur „Visitenkarte des Kommunismus“, die Umstände seines bis heute nicht völlig geklärten Todes verstärkten den Mythos um ihn.
Zum Jahrestag des ersten bemannten Weltraumfluges präsentiert das HTM Peenemünde die Sonderausstellung „Juri Gagarin – 50 Jahre bemannte Raumfahrt“. Kurator der Ausstellung ist Tassilo Römisch, der die weltweit größte private Sammlung an Originalexponaten zur Raumfahrt besitzt. Mittels dieser historischen Sachgüter dokumentiert er eindrucksvoll die politische Instrumentalisierung der Weltraumfahrt, die ihren Höhepunkt in den (un-)bemannten Mondmissionen von UdSSR und USA fand. Die langsame Annäherung dieser vormaligen Gegner und die Integration weiterer Länder in die jeweiligen Forschungsprogramme ist ein weiterer Schwerpunkt dieser Ausstellung. Sie fand z.B. ihren konkreten Niederschlag in gemeinsamen Projekten wie den Raumstationen MIR und ISS. Weitere Ausstellungsbereiche sind den jeweiligen Akteure (Kosmonauten bzw. Astronauten) sowie bislang kaum bekannten Informationen über das Alltagsleben im Weltraum gewidmet.
Die Ausstellung ist vom 13. April 2011 bis zum 11. September 2011 im Historisch-Technischen Museum in Peenemünde zu sehen. Sie wurde vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern gefördert.