Zwischen Bleiben und Gehen – Juden in Ostdeutschland 1945 – 1956
13. Januar 2010 – 14. März 2010
Die Sonderausstellung dokumentiert anhand ausgewählter Biographien das Spektrum politischer Repression gegenüber den wenigen überlebenden jüdischen Bürgern in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und im sowjetischen Sektor Berlins, die bald nach ihrer Befreiung zwischen die Fronten des Kalten Krieges gerieten.
Wurde ihnen schon wegen der Tatsachen, dass sie die nationalsozialistische Verfolgung überlebt hatten, häufig mit Misstrauen begegnet, so erschienen sie durch ihre Forderung nach Entschädigung, ihr Eintreten für den Staat Israel oder auch nur durch ihre „bürgerliche Lebensweise“ in den Augen der sowjetischen Besatzungsmacht und der SED- Führung als fremde oder sogar „feindliche Elemente“.
Mit der Spaltung Deutschlands und den stalinistischen Säuberungen in Osteuropa, die in den antisemitischen Strafprozessen gipfelten, sahen sich nicht nur Kommunisten, die jüdischer Herkunft waren, besonderen Anfeindungen ausgesetzt. Die jüdischen Gemeinden wurden mehr als wesentliche israelische Agentenzentralen betrachtet. Gemeindemitglieder wie auch jüdische Kommunisten wurden oft als „jüdische Nationalisten“ von der Staatssicherheit überwacht. Mit der Flucht hunderter Juden aus der DDR 1953 verloren die jüdischen Gemeinden in der DDR einen großen Teil der Autonomie.
Die Ausstellung wird am 13.01.2010 um 15.00 Uhr im Kraftwerk Peenemünde eröffnet, und ist dort bis zum 07.03.2010 zu sehen.