In den 1990er Jahren gab es Bestrebungen, die ‚Tradition‘ der nordischen Völker in das zeitgenössische Gedächtnis zu rufen. Ein erstes internationales „Wikingerlager“ fand 1995 in Peenemünde statt. Die Erinnerung wurde als gemeinschaftliches Erlebnis begangen. Die Darsteller des ‚Wikingertums’ bauten Zelte und versuchten, so authentisch wie möglich nach den alten Bräuchen zu leben. Besonders gemeinschaftliches Handwerken wie Sticken, Bootsbau und Herstellen von Schmuck und Kleidung begeisterte die Besucherinnen und Besucher.
Die direkte Erfahrung der Vergangenheit, „Reenactment“ oder „Living History“ genannt, schafft einen persönlichen Bezug und weckt das Interesse der Menschen für die Geschichte, auch wenn historisch Belegtes und Phantasie oft verschwimmen.