20.08.2018

20.08.2018

Vom 20. August bis 9. September 2018 findet in Peenemünde das 23. Internationale Summercamp in der Denkmalpflege statt. Zwölf Jugendliche aus Japan, Frankreich, Tschechien, Italien, Spanien und Deutschland werden im ehemaligen „KZ Arbeitslager Karlshagen I“ denkmalpflegerische Maßnahmen umsetzen.

Das Lager bestand aus fünf Häftlingsbaracken, umgeben von einem Stacheldrahtzaun, mehreren kleinen Wachbunkern und Wachtürmen zur Sicherung, einem Appellplatz und verschiedenen Versorgungsgebäuden. Durchschnittlich waren hier etwa 800 männliche Häftlinge unterschiedlicher Nationalitäten untergebracht, die in der Versuchsstelle der Luftwaffe eingesetzt wurden. Sie mussten auf dem Flugplatzgelände Erdarbeiten ausführen, Entwässerungsgräben reinigen, Flugzeuge betanken und nach Luftangriffen die Blindgänger zum Entschärfen freilegen. Bei der Erprobung der Flugbombe Fi 103 („V 1“) mussten die Häftlinge die 150 kg schweren Schussbolzen der Startrampe (Walter-Schleuder) aus dem sumpfigen Schilfgürtel bergen. Durch die schwere körperliche Arbeit, die unzureichende Ernährung, Seuchen und die oft unmenschliche Behandlung kamen viele Häftlinge ums Leben. Belegt sind 248 Todesfälle in den zwei Konzentrationslagern der Versuchsanstalten.

Im Rahmen der internationalen Jugendbegegnung finden im Museum Peenemünde seit 1999 jährlich Summercamps in der Denkmal-Landschaft Peenemünde statt. Diese werden in Zusammenarbeit mit dem Verein „Norddeutsche Jugend im internationalen Gemeinschaftsdienst e.V.“ durchgeführt.

Summercamp Peenemünde 2018 (1)