Für den Antrieb die Rakete Aggregat 4 wurde ein neues 25t-Flüssigkeitstriebwerk entwickelt. Dabei handelte es sich um ein Flüssigkeitstriebwerk. Im Gegensatz zu Feststofftriebwerken waren flüssig angetriebene Raketen deutlich komplizierter aufgebaut, ermöglichten aber die Regulierung des Schubs. Die A4-Rakete wurde durch einen Treibstoff aus dem Brennmittel, einem Gemisch aus 75 % Alkohol und 25 % Wasser, und flüssigem Sauerstoff als Oxidator angetrieben. Die jeweiligen Stoffe wurden mithilfe der Einspritzdüsen zerstäubt und gemischt. Anschließend wurde der resultierende Nebel entzündet.
Für den extrem hohen Treibstoffdurchsatz entwickelten Ingenieure um Walter Thiel einen neuartigen Brennkammerkopf. Dieser bestand aus 18 Einspritztöpfen, die in zwei Ringen angeordnet waren. Jeder Topf bildete ein eigenes Einspritzsystem. Der innere Ring war mit sechs Töpfen und der äußere Ring mit zwölf Töpfen bestückt. Die Düsen für den Sauerstoff und den Brennstoff waren einander gegenüber angeordnet.
Da sich dieser neue Brennkammerkopf als überaus kompliziert und teuer erwies, wurde er vor Kriegsende noch einmal überarbeitet und vereinfacht. Er erhielt nun die Form eines flachen Zylinders und verfügte über nur noch ein Einspritzsystem. Die Düsen waren in konzentrischen Kreisen angeordnet und die Einspritzlöcher für Brennstoff und Sauerstoff wechselten sich ab. Die Einspritzplatte ermöglichte eine erhebliche Steigerung der Leistung und Betriebssicherheit.
Verschiedene Raketenteile wie die Einspritzdüsen oder Strahlruder wurden Anfang der 1990er Jahre auf Plexiglas montiert und beschriftet. Maßgeblich daran beteiligt war Reinhold Krüger, der 1944 und 1945 eine Lehre als Dreher in Peenemünde absolviert hatte und daher das Gelände gut kannte. Die Objekte wurden in den 1990er Jahren an Besucherinnen und Besucher des Ortes verschenkt und sollten Sponsoren als Andenken überreicht werden – auch um das 1991 gegründete Historisch-Technische Informationszentrum zu finanzieren.