Buchcover des Romans „Insel ohne Leuchtfeuer“ von Ruth Kraft, 1959. (HTM Peenemünde, Archiv)

Die erste tiefgehende Auseinandersetzung mit der Geschichte Peenemündes fand sich im DDR-Roman „Insel ohne Leuchtfeuer“ von Ruth Kraft aus dem Jahr 1959. Die Autorin verarbeitete darin ihre Erlebnisse als Rechnerin in der Heeresversuchsanstalt. Der Roman beschreibt sowohl das alltägliche Leben der vielen zivilen und militärischen Arbeiter als auch die Fortschritte in der Entwicklung der „V-Waffen“ und verschiedene politische Ereignisse. Dem offiziellen Antifaschismus der DDR tat Kraft genüge, indem sie die Regimekritiker und Widerstandskämpfer als die wahren Helden der Geschichte darstellte.

Ein weiteres wichtiges Produkt der Erinnerung, vielleicht das mit der größten Breitenwirkung, war der DEFA-Spielfilm „Die gefrorenen Blitze“ aus dem Jahr 1967. Er basierte auf der antifaschistischen Kampfschrift „Geheimnis von Huntsville. Die wahre Karriere des Raketenbarons Wernher von Braun“ von Julius Mader. Der Film behandelt in zwei Abschnitten zunächst die ersten Entwicklungsschritte der Raketen und dann den Bombenangriff der Royal Air Force auf Peenemünde. Außerdem wird der moralisch indifferente Umgang der Alliierten mit den deutschen Raketenwissenschaftlern dargestellt, die, anstatt verurteilt zu werden, Amnestie erfuhren und ihre Arbeit in den USA weiterführen durften.

Titelbild und Einzelbilder aus dem Film „Die gefrorenen Blitze“ von Regisseur János Veiczi aus dem Jahr 1967, in: Film für Sie, Nr. 33/1967. (HTM Peenemünde, Archiv)